Humuvation
Humuvation ist ein durch die Europäische Innovationspartnerschaft (EIP) gefördertes Projekt, welches von einer breiten Gruppe aus Landwirt:innen, Wissenschaftler:innen und Berater:innen getragen wird.
Im Rahmen des im Herbst 2019 begonnenen Projekts werden über drei Jahre auf mehreren Betrieben Praxisversuche und parallel auf einem Betrieb ein Exaktversuch durchgeführt. Anhand einer Fruchtfolge mit den Kulturen Weizen, Mais und Ackerbohnen soll die Wirkung unterschiedlicher Zwischenfruchtmischungen und Anbauverfahren in Bezug auf Humusaufbau, CO2-Sequestrierung und Ertrag untersucht werden.
Das Projekt ist vollständig auf die Anwendung in der Praxis ausgelegt, weswegen die Methoden außer im Exaktversuch auch in Praxisversuchen auf vier Biobetrieben untersucht werden. Ziel ist es, hessischen (Bio-)Landwirt:innen durch die Erstellung eines Praxisleitfadens konkrete Hilfestellungen in der Anwendung dieser Methoden geben zu können.
Kern des neuen Anbausystem ist der Verzicht auf tiefe mechanische Bodenbearbeitung in Verbindung mit dem Anbau tiefwurzelnder Zwischenfrüchte, welche nach der Ernte der Hauptkulturen (Weizen, Ackerbohne, Mais) angebaut werden. Diese sind so konzipiert, dass sie den Boden auch in tiefen Schichten durchwurzeln, Nährstoffe im Boden vor Auswaschung schützen, Humus durch CO2-Sequestrierung aufbauen und eine bunte Blühmischung für Insekten darstellen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen e. V. (VÖL)
Binsförther Strasse 26 | 34326 Neumorschen
Exaktversuch
Im Exaktversuch werden drei verschiedene Bearbeitungsverfahren (Fräse, Direktsaat, Pflug [=Referenz]) mit jeweils drei unterschiedlichen Hauptkulturen (Ackerbohne, Mais, Winterweizen) nach einer auf das Bearbeitungsverfahren angepassten Zwischenfrucht angebaut, was insgesamt neun verschiedene Kombinationen ergibt. Die Versuchsanlage erfolgt randomisiert mit vier Wiederholungen pro Variante, dadurch entstehen insgesamt 36 Versuchsparzellen. Die Fruchtfolge der Hauptkulturen ist über die drei Jahre des Versuchs festgelegt. Zu Beginn steht die Ackerbohne, gefolgt von Mais und Winterweizen. Die Zwischenfruchtmischungen werden entsprechend den Erfordernissen der Fruchtfolge ausgewählt.
Geprüft werden soll der Einfluss der unterschiedlichen Varianten in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung (Humusfraktionen, Wasserinfiltration, Bodenfeuchte, Eindringwiderstand) sowie der agronomischen Kenngrößen (N-Auswaschungspotential, Makro– und Mikronährstoffe). Die Auswertung der Betriebswirtschaftlichkeit der jeweiligen Varianten erfolgt im Praxisversuch.
Praxisversuch
Der Praxisversuch umfasst nicht-randomisierte Streifenversuche auf den vier ökologisch wirtschaftenden Praxisforschungsbetrieben. Die Varianten (Bearbeitungsverfahren/Hauptkulturen) und Fruchtfolgen entsprechen dabei denen des Exaktversuchs, wobei jede Variante nur einmal – also ohne Wiederholungen – angelegt wird. Im Rahmen der Praxisversuche soll auch die Betriebswirtschaftlichkeit der unterschiedlichen Varianten geprüft werden. Dafür werden die Deckungsbeiträge der jeweiligen Variante kalkuliert.
gefördert durch