15. Mai 2023

Vom Runden Tisch in die Praxis

Ministerin Hinz stellt hessischen Pestizidreduktionsplan vor

Am heutigen Tag hat Umweltministerin Priska Hinz in der Gartenakademie in Geisenheim den Pestizidreduktionsplan des Landes Hessen vorgestellt. Dabei wurden u.a. praktische Möglichkeiten für die Pestizidreduktion in Landwirtschaft, Garten- und Weinbau aufgezeigt, wie beispielsweise durch den Einsatz eines Hackroboters oder die Ausbringung von Nützlingen.

Tim Treis, Sprecher der Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen (VÖL Hessen), sagte dazu: „Wir begrüßen es sehr, dass ein weiteres Vorhaben der „Kooperationsvereinbarung Landwirtschaft und Naturschutz in Hessen“ in die Umsetzung gebracht wird. Der vorgestellte Pestizidreduktionsplan folgt dabei dem kooperativen Geist der Vereinbarung und spricht mit dem Ziel „Ernährungssouveränität und effiziente Landwirtschaft mit dem Erhalt und der Förderung der Biodiversität in Einklang bringen“ einen wesentlichen Kern des Ökolandbaus an. Auch das begrüßen wir sehr.“

Konkret heißt es in dem Papier: „Die biologische Vielfalt wird heute durch viele Faktoren beeinflusst. Ursachen des Artenrückgangs sind zum Beispiel eine zunehmende Versiegelung von Flächen, ein Verlust an Lebensräumen und Strukturvielfalt in der Landschaft sowie die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln [..] in der Landwirtschaft, aber auch im öffentlichen und privaten Bereich.“

Für den Bereich der Landwirtschaft wird dabei das Ziel ausgegeben „die Menge der eingesetzten Pflanzenschutzmittel um 30 % bis zum Jahr 2030 zu reduzieren.“ Die Indikatoren, anhand derer die Zielerreichung gemessen und abgebildet werden soll, sind noch genauer zu bestimmen. Die VÖL Hessen wird sich an diesem Auswahlprozess aktiv beteiligen.

Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft, zu denen der Aufbau eines Beobachtungsnetz (bestehende aus 100 Betrieben) und die Strukturierung und Intensivierung des Beratungsangebotes zählt, sagte Treis: „Das der Pestizidreduktionsplan ausdrücklich vorrangig die Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel verfolgt, ist eine wichtige Priorisierung. Auch der Beratungsschwerpunt zur sinnvollen Gestaltung von Fruchtfolgeplanung unter Berücksichtigung von Krankheits- und Schaderregern ist gut und richtig. Im Ökolandbau gibt es hierzu ein umfangreiches Wissen, da wir im Ökolandbau vornehmlich auf präventiven Maßnahmen setzen, um unsere Kulturen zu schützen. Dazu zählen neben der Fruchtfolgegestaltung u.a. auch die Sortenwahl. Was wir vermissen, ist ein Vorschlag zu „Förderprogrammen für besonders wertvolle Fruchtfolgen“, deren Ausgestaltung im Rahmen der Kooperationsvereinbarung ebenfalls vorgesehen war. Hier stehen die Vorschläge des Ministeriums zum HALM 3 Programm aus. Wir erwarten vom Ministerium, dass die Vorlage die Umsetzung der heute vorgestellten Maßnahmen für alle Landwirt*innen attraktiv macht.“

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